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What about: Trends & Challenges

Culture Shifts untersucht kulturellen Wandel. Wir evaluieren die möglichen Folgen von aktuellen Trends & Challenges, um Unternehmen und Organisationen auf bevorstehende Veränderungen vorzubereiten. Dabei geht es um Voraussicht, Reflexion und Weiterentwicklung – und nicht zuletzt um Haltung.

Mit globalen Megatrends umzugehen lernen.

Einige wichtige Statements vorab: Niemand kann die Zukunft voraussagen. Und auch nicht die Entwicklung von Trends und Challenges, oder ihre Vielschichtigkeit wie Widersprüchlichkeit als gesellschaftliche Phänomene. Was allerdings möglich ist, ist die individuelle Vorbereitung auf bereits in der Gegenwart wirkende Entwicklungen, die in Zukunft womöglich zur Normalität werden. Und: Wer sich bereits im Hier und Jetzt aktiv mit vorliegenden Daten auseinandersetzt und erkennt, wohin sich bestimmte Trends entwickeln, kann sich für unterschiedliche Entwicklungen besser wappnen. Culture Shifts untersucht als Kommunikations- und Changeberatung konstant aktuelle Trends und Challenges, generiert Verständnisse in unterschiedlichen Branchen und vermittelt sie an Auftraggebende. Dabei berücksichtigen wir die den Themen zugrundeliegende Komplexität. 

In diesem Beitrag geben wir einen kurzen Überblick über ausgewählte Megatrends und ihre Gegenbewegungen, die unsere Welt und wie wir in ihr Leben sowie Arbeiten, verändern. Außerdem geben wir – auf Basis unserer derzeitigen Expertise – erste Handlungsanweisungen für einzelne Szenarien. 

Globalisierung und Klimawandel

Unsere Welt wächst wirtschaftlich immer enger zusammen – zugleich nehmen politische Spannungen zu. Es entstehen teils erhebliche Unterschiede in der Art und Weise, wie Menschen auf die Welt blicken. Die fortgeschrittene, aktuell aufgrund internationaler Konflikte leicht zurückgehende Globalisierung, birgt sowohl Chancen als auch Risiken. Sicher ist: Globalisierung macht regionale Probleme nicht selten zu geopolitischen Herausforderungen.

Die fortgeschrittene, aktuell aufgrund internationaler Konflikte leicht zurückgehende Globalisierung, birgt sowohl Chancen als auch Risiken. Sicher ist: Globalisierung macht regionale Probleme nicht selten zu geopolitischen Herausforderungen.

Ein Beispiel für eine vergleichsweise gut verstandene globale Entwicklung ist das weltweite Bevölkerungswachstum, trotz der in manchen Ländern sinkenden Geburtenrate. Bis 2030 wird es auf der Erde einfach aufgrund der Tatsache, dass Menschen länger leben, etwa eine Milliarde Menschen mehr geben. Die Weltbevölkerung könnte bis 2030 bei 8,5 Milliarden Menschen liegen. Die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe wird dabei die der älteren Menschen sein. Nach Schätzungen der UN ist der Höhepunkt 2100 erreicht – mit einer Bevölkerung von 11 Milliarden Menschen. Die Kombination aus höherer Lebenserwartung, besserer Gesundheit und sinkenden Geburtenraten führt zu massiven Veränderungen in der Demographie. Entsprechend wandeln sich Gesellschaften und ihre Konsumansprüche – mit schwer voraussagbaren Konsequenzen für die Gestaltung zukünftiger unternehmerischer Entscheidungen. 

Ein weiterer relevanter Aspekt ist der steigende Verbrauch von Ressourcen, was wiederum eng an eines der größten Probleme und Herausforderungen unserer Zeit gekoppelt ist: Der Klimawandel, welcher schon heute als katastrophale Wirklichkeit erkennbare Zerstörungen in Ökosystemen und Kulturen sowie gesellschaftliche Zerwürfnisse in puncto sozialer Gerechtigkeit mit sich bringt. Die scheinbar simple, und dennoch als große Herausforderungen zu verstehende Reaktion darauf kann nur heißen, bereits heute nach Nachhaltigkeit zu streben und Wirtschaftssysteme sowie Konsumverständnisse zu überdenken, um ein vorteilhaftes Gleichgewicht zwischen menschlichen Aktivitäten und der Umwelt herzustellen. 

Heute nach Nachhaltigkeit streben und Wirtschaftssysteme sowie Konsumverständnisse überdenken, um ein vorteilhaftes Gleichgewicht zwischen menschlichen Aktivitäten und der Umwelt herzustellen.

Veränderungen in der Gesellschaft

Spätestens seit der weltweiten Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Lockdowns wie auch Schließungen öffentlicher und privater Einrichtungen und Offices wurde die Beziehung zwischen Privatem und Öffentlichem auf die Probe gestellt und neu definiert. New Work ist das Hybrid aus digitaler und analoger Arbeitswelt. Die damit gemeinte Arbeits- und Lebenshaltung kann zu einer Pluralisierung der Lebens- und Arbeitsformen führen und mehr Freizeit- und Entfaltungsmöglichkeiten für Individuen ermöglichen. Wie wir mittlerweile wissen, führt New Work für viele Menschen aber auch zu Problemen wie Burnout und dem Verlust gesunder Grenzsetzungen.

Im Zuge der Verschiebung in der Arbeitswelt gab es weltweit eine Bewegung aus den Städten in ländliche Gebiete. Und dennoch wird schon lange deutlich, dass unsere Städte immer voller und dichter werden, dass es zu einer Verstädterung kommt, wie sie zuletzt zu Beginn der Industriellen Revolution Anfang des 20. Jahrhunderts stattgefunden hat. In Zukunft werden die urbanen Gebiete viel größer, komplexer und vernetzter sein als heute und in ihnen werden etwa zwei Drittel aller Menschen leben.

Wo auch immer Menschen existieren – ein trotz aller technologischer und kultureller Innovationen gleichbleibendes Grundbedürfnis, ist der zwischenmenschliche Kontakt untereinander: Die Welt ist vernetzt und jede:r kann potenziell Kontakt zu jede:r aufnehmen. Unsere Kommunikation findet derzeit auf den gängigen großen Plattformen statt, was neue Möglichkeiten für Austausch und Bildung bietet. Aufgrund der politischen und sozialen Entwicklungen, beziehungsweise Präferenzen, wird es jedoch immer auch Mikroplattformen und Kommunikationskanäle für einzelne Gruppen geben. Das Phänomen von zumindest im virtuellen Raum wirksamen Filterbubbles wird uns weiter begleiten, Radikalisierung und gesellschaftliche „Spaltung“ bleiben reale Herausforderungen. Algorithmen dokumentieren und leiten unser Onlineverhalten, um zu entscheiden, was wir sehen und konsumieren. Hierbei ist wichtig, festzuhalten: Unsicherheit und Komplexität gelten insbesondere für Entwicklungen in der Gesellschaft. Hohe Sensibilität und Aufmerksamkeit sind gefragt, um aus ihnen Handlungsanweisungen für die Wirtschaft abzuleiten.

Wirtschaft & Ressourcen

Die fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft führt zu neuen Peer-to-Peer-Prozessen und Wertschöpfung in dezentralen Netzwerken, die auf „flachen Hierarchien“ und Zusammenarbeit beruhen. Beides funktioniert sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene. Als weitere Trend-Buzzwords gelten aktuell Blockchain und Internet-of-Things: Wir kommunizieren nicht mehr nur digital, sondern sämtliche monetären Transaktionen laufen zunehmen vernetzt ab, mit entsprechenden kulturellen wie wirtschaftlichen Konsequenzen. Ein Paradox: Neue Technologien fördern die Transparenz bei einzelnen Vorgängen, wie etwa dem Zahlungsverkehr oder bei Vertragsabschlüssen. Dennoch besteht die Gefahr, dass durch Manipulationen oder Monopolisierungen die Macht bei einzelnen Akteur:innen liegt. 

Eine weitere Entwicklung ist die der wachsenden Einkommens- und Vermögensunterschiede. Während die globale Ungleichheit zwischen den Ländern abgenommen hat, nehmen diese innerhalb vieler Länder zu. Immer mehr Vermögen konzentriert sich in den Händen von immer weniger Menschen: Ende 2020 etwa besaß 1,1 Prozent der Weltbevölkerung 45,8 Prozent des weltweiten Vermögens. Analog zum Vermögen lässt auch bei den Ressourcen eine (negative) Konzentration erkennen: Aufgrund wachsender Ressourcenknappheit nehmen Engpässe und Lieferkettenschwierigkeiten zu. Um die Mengen wichtiger Rohstoffe wie z. B. Wasser und Metalle weiter im Einklang mit dem weiterhin propagierten Wirtschaftswachstum bereitstellen zu können, wird die Welt nicht um die Entwicklung alternativer Kreislaufmodelle herumkommen: Der Ruf nach Recycling und Wiederaufbereitung von Produkten wird lauter werden, gängige Verständnisse der Materialwirtschaft werden überdacht. 

Vom Trend zum Handeln

Wie bereits zu Beginn festgehalten, ist es unmöglich, die Zukunft vorherzusehen und finale Handlungsanweisungen für Unternehmen oder Institutionen zu entwickeln. Vielmehr gilt es, ein flexibles Mindset sowie eine umsichtig ausgerichtete unternehmerische Praxis zu etablieren, um in der Gegenwart sinnvoll entscheiden zu können. Auch deshalb gehört zum Angebot von Culture Shifts die differenzierte Erhebung und Auswertung von Themen und Agendapunkten, angelehnt an Trends und Challenges. Wir entwickeln Tools und Strategien für wahrscheinlich eintretende Szenarien. Eine Erkenntnis dabei lautet, dass Unternehmen heute eine proaktive Rolle bei den Themen Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Transparenz verfolgen und eine entsprechende reflektierte Haltung etablieren müssen. 

Wir sehen auch, dass sich bisher priorisierte Ziele wie Umsatzwachstum zu einem umfangreicheren Portfolio an Zielen fügen, die sich mehr an gesellschaftlichen Diskursen und den individuellen Erwartungen z. B. von Arbeitnehmer:innen ausrichten. Es sollte nicht vergessen werden, dass Menschen immer noch zentral für die Wertschöpfung sind. Auch wenn Veränderungen durch den Einsatz von digitalen Technologien und Software bereits deutlich spürbar sind, müssen insbesondere (zwischen-)menschliche Aspekte und Qualitäten im Sinne einer starken Unternehmenskultur weiterentwickelt werden. Kultur und Mensch als Fundamente sind Priorität, Technologie als Mittel folgt. 

Kultur und Mensch als Fundamente sind Priorität, Technologie als Mittel folgt.

In diesem Zusammenhang ist es auch notwendig, auf die Stimmen neuer Generationen zu hören und diese in die firmeninternen wie -externen Diskurse miteinzubeziehen, wenn nicht sogar ihren Diskursen Folge zu leisten. Trotz einer älter werdenden Gesellschaft, kommen bis zum Jahr 2030 über 50% der in Unternehmen tätigen Menschen aus der Generation Z oder sind Millenials. Ob diese auf dem Land oder in Städten leben, ob sie in isolierten Netzwerken oder auf großen sozialen Plattformen kommunizieren, ob ihr Verständnis von Arbeit ein grundlegend alternatives ist: Unternehmen sollten ihnen noch heute den Weg ebnen und Ressourcen bereitstellen, um gemeinsam mit ihnen ihre Ideen weiterzuentwickeln und schließlich auch durchzusetzen. Sicher ist: Die Welt wartet auf neue Visionen, die wiederum Grundlage für neuen Wandel sind.